Steuer-Erklärung
Die Toppiloten haben es selbst in der Hand, denn schnelle Zeiten sind auch und vor allem eine Sache des Gefühls. Schon deshalb spielt die Lenkung eine tragende Rolle im World Rally Car. Die Krux: So simpel das System, so diffizil die Auslegung. Eine möglichst einfache Handhabung und maximale Rückmeldung macht Techniker und Fahrer gleichermaßen glücklich.
Zur Erinnerung: Motorsport ist zuallererst einmal Sport. Ein sehr komplexer dazu. Abgesehen von der Leistungsfähigkeit des Fahrzeugs und der kongenialen Zusammenarbeit mit dem Beifahrer, kommt es auf gute Fußarbeit mit Gas und Bremse und dem richtigen Händchen an. Letzteres ist mitunter entscheidender als ein schwerer Gasfuß. Von klein auf sind wir Menschen von unseren oberen Gliedmaßen abhängig – auch und gerade im Auto. Denn damit wird nicht nur die Richtung der Fuhre vorgegeben. Nicht selten jammern Piloten in der Mediazone am Serviceeingang über ein schlechtes Gefühl und sprechen über die Rückmeldung der Lenkung. „Zu weich“. „Zu schwammig“. „Zu diffus. „Zu hart“. Zu was auch immer. Ebenso groß wie die Bandbreite der verwendeten Adjektive ist dann oftmals auch die Ratlosigkeit. Im Grunde ist es wie bei einer Grippe: Man beschreibt die Symptome, findet aber selten die geeigneten Maßnahme, um eine schnelle Besserung zu schaffen. „Für uns Ingenieure ist das der Horror“, sagt Ivan Matousek, Cheftechniker am Ford Fiesta WRC von Martin Prokop. „Wir müssen dann ganz genau hinhören, um eine Idee zu kriegen, woran es liegt. Über die Einstellungen am Fahrwerk lässt sich am meisten ändern. Liegt der Fahrer aber mit seinem Gefühl über Kreuz, kommt er bei einer Rallye nur selten wieder in die Erfolgsspur“. Francois-Xavier „FX“ Demaison, Technischer Direktor von Volkswagen Motorsport, pflichtet ihm bei: „Die Lenkung ist unser Alptraum. Wenn sie funktioniert, sind alle zufrieden. Unser Problem: Eine gute macht das Auto nicht schneller, eine schlechte aber langsamer.
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- Tags:Auto, Lenkung, Motorsport, Technik Download PDF